
„Ehrliche Musik, ehrliche Texte und ein lautes Organ“
Ende 2006 bewarb er sich aufgrund einer Wette um einen Kasten Bier bei „Deutschland Sucht Den Superstar“ und kam prompt unter die letzten drei Kandidaten. Stieg dann aber freiwillig, kurz vor dem Finale, aus. 2007 bekam er einen Plattenvertrag mit seiner damaligen Band „Empty Trash“ und nahm das Debüt-Album „Confession“ auf. Der Song „Garden Of Growing Hearts“ wurde der Titelsong des Kinofilms „Die Welle“. 2010 trennt sich die Band. Es folgten weitere erfolgreiche Arrangements. Als sein Solo-Album „Sidewalk Conversation“ 2012 erscheint, verlässt ihn sein Glück. Das Album floppte und die geplante Tour musste abgesagt werden. Dunkle Zeiten bahnten sich an. Was er die letzten Jahre erlebt hat und wie er sich wieder befreite, erzählte er mir in einem Interview.
Vier Konzerte deiner „Stein für Stein Tour“ liegen nun hinter dir. Wie fühlt es sich an und wie war es?
Max Buskohl: Es hat einen Riesenspaß gemacht, wenn auch nicht soviel Publikum da war. Aller Neuanfang ist schwer. Ich denke aber, die die da waren haben gemerkt, dass es uns ernst ist und haben geliefert. Wir waren heiß! Und wir sind hungrig auf die nächsten Auftritte.
Was hat dich zu diesen Tournamen inspiriert? Gehe ich richtig in der Annahme, dass „Stein für Stein“ deinen persönlichen Wiederaufbau symbolisieren soll?
Max Buskohl: „In dem Song „Haie“ kommt die Textzeile „denn ich bau‘ mich wieder auf, und das Stein für Stein.“ Diese Zeile symbolisiert den Wiederaufbau. Aber für die Tour symbolisiert „Stein für Stein“ viel mehr den Aufbau eines neuen Fundaments, der uns mit den entsprechenden Zuhörern verbinden soll.“
Der Erfolg zu deinem Debüt Album „Sidewalk Conversation“ im Jahr 2012 blieb aus. Die dazugehörige Tour musste damals abgesagt werden. Damals bist du in ein Loch gefallen. Wie hast du dich daraus wieder befreit?
Max Buskohl: „Ich habe mich ganz einfach auf mich konzentriert. Für mich wissen und erfahren was ich will. Ich möchte Musik machen, ich möchte Musik schreiben, ich möchte Leute live begeistern, und bin bereit dafür die nötigen Schritte zu gehen, um mir das zu ermöglichen. Somit war es auch wichtig mein Selbstbewusstsein wieder zu stärken. Stark genug, um mich von diesem Druck des Erfolges beziehungsweise nicht-vorhandenen Erfolges nicht beeindrucken zu lassen. Stark genug, um Lieder zu schreiben, wo es mir egal ist was andere Leute denken, Hauptsache es gefällt mir. Das ist nicht leicht. Aber peu à peu gelingt es mir.“
Deine Band „Empty Trash“ hat sich 2010 aufgelöst. Ist eine Reunion erst einmal auf Eis gelegt?
Max Buskohl: „Nein. Die sind alle verstreut auf der Welt. Der Eine ist in Afrika als Fotograf, der Andere arbeitet mit dem Gesundheitsministerium in Tibet zusammen und so weiter. Ich denke eher, dass die alle nichts mehr mit „Empty Trash“ zu tun haben wollen. Sehr schade, dass wir es nie geschafft haben. Es sind wirklich tolle Lieder.“
In den vergangenen Jahren hast auf den Straßen Europas gespielt, bist durch Australien getourt, hast Wohnzimmerkonzerte gegeben, warst Sänger beim Theater und im Zirkus. Das ist ein ganze Menge. Welche Emotionen kommen bei dir auf, wenn du an diese Zeit zurück blickst und welche Eindrücke hast du sammeln können?
Max Buskohl: Ein Haufen Glücksgefühle kommen in mir hoch. Ich freue mich, dass ich etwas gefunden habe, wo ich mich auf der Bühne austoben, und gleichzeitig damit mein Geld verdienen kann. In den letzten Jahren habe ich fantastische, interessante Menschen kennengelernt, einer Branche, die mir so fern und mysteriös erschien. Ich freue mich jetzt schon auf die bombastische Show, die wir wieder auf die Beine stellen werden im nächsten Jahr im Apollo, Düsseldorf.
Deine neuen Songs heißen „Irgendwie“ „Sie ist da“, „Mein Ausgleich“ und „Haie“. Anfangs hast du auf Englisch gesungen, nun auf Deutsch. Welchen Grund gibt es dafür?
Max Buskohl: „Wenn ich auf Deutsch singe, ist der Raum ruhig. Wenn ich auf Englisch singe, nicht unbedingt.“
Was inspiriert dich beim Songschreiben? Wie entstehen bei dir Texte und Melodien?
Max Buskohl: „Wenn ich das wüsste. Die Songs entstehen oft wie Gebungen. Hin und wieder gelingt es mir an einem Stück den Song fertig zu schreiben. Momentan leide ich stark unter einer Schreibblockade. In solchen Momenten schreibe ich einfach Sachen auf, und reime und reime und reime…Bis der Knoten irgendwann wieder platzt.“
In den vergangenen Jahren warst du oft im „Vintage Musik- und Tonstudio“ bei dem Produzenten und Musiker Detlef Wiedeke, der unter anderem schon Albert Hammond, Bonnie Tyler und Fabian Harloff produziert hat, in Behrste bei Bremervörde. Wie entstand der Kontakt und planst du ein neues Album?
Max Buskohl: „Detlef und seine liebe Familie sind langjährige Freunde meines Vaters und mir. Es regt Detlef auf, dass ich nicht schon erfolgreich bin. Drum ist er stets bemüht mir in den Arsch zu treten. Sein „Vintage Studio“ ist zudem sehr cool. Alles was da ins Pult kommt, klingt genau so wie es soll. Warm und angenehm, Wir werden bis Ende des Jahres hoffentlich zehn aufgenommene Lieder zusammen haben und dann werden wir schauen, was das Schlauste ist und wo uns die Reise hinführt. Erstmal einfach mal machen.“
Am 29. Juni 2019 spielst du neben „Fuzz Box feat. Ian Cussick“ im Klostergut Burgsittensen. Wie bereitest du dich darauf vor und was erwartet das Publikum?
Max Buskohl: „Ich bin noch mit Ian Cussick am überlegen, was wir zusammen spielen und singen können. Das wird sicher toll. Ich freue mich sehr, ihn mal kennenzulernen. Zu meinem Auftritt… Wie immer… Ehrliche Musik, ehrliche Texte und ein lautes Organ.“
Vielen Dank für deine Zeit und das Interview.
Interview: Christina Angrabeit
Dieses Interview erschien in der Ausgabe der Zevener Zeitung vom 25. Juni 2019 unter der Headline: „„Wenn ich auf Deutsch singe, ist der Raum ruhig. Wenn ich auf Englisch singe, nicht unbedingt.“
Am kommenden Samstag, den 29. Juni 2019 tritt er zusammen mit „Fuzz Box feat. Ian Cussick“ im Klostergut Burgsittensen auf. Tickets sind unter https://www.adticket.de/Fuzz-Box-feat.-Ian-Cussick.html für 23 € und an der Abendkasse für 26€ erhältlich.
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