“Working Class Punk-Rock mit Dr. Titel“

Ein Interview von Christina Angrabeit
Stade / Lähden. Nach dem ersten Interview mit Gitarrist Klose im letzten Jahr beschlossen die Band Civil Courage und ich ein erneutes Interview. Klose und ich verabredeten uns für ein Telefoninterview am 21. Mai 2024. Ein weiteres Interview folgte mit Sänger Zille am 26. Mai 2024, welches natürlich auch noch veröffentlicht wird. Den Anfang macht aber Klose, der mir alles über neue Projekte der Band, dem anstehenden Schnick Schnack Festival, der politischen Lage im Land und vieles mehr berichtete. Sein Hund Ozzy drängelte sich zwischendurch immer mal wieder ins Interview.
(Ein neues exklusives Video von Civil Courage für Angrabyte Journalism findet ihr verlinkt unter diesem Interview )
CA: Welche neuen Projekte gibt es seit unserem letzten Interview?
Klose: Ganz oben steht natürlich unser diesjähriges Schnick Schnack Festival. Und dann stehen noch lauter kleine und große Auftritte mit auf dem Plan.
CA: Die da wären?
Klose: Wir haben witzigerweise zwei Auftritte an einem Tag und zwar ist das in einem Altenheim. Ich muss dazu erwähnen, dass ist einer der einzigen Auftritte die diesmal unser Schlagzeuger Merschi besorgt hat. (lacht)
CA: Wie kam das denn zu Stande? Ein Auftritt im Altenheim?
Klose: (lacht) Er wurde halt gefragt, weil die Leute ihn dort kennen, ob er nicht mal mit seiner Band dort auftreten möchte. Da hat Merschi dann gesagt: Ja, das ist vielleicht nicht ganz so eure Richtung. Davon wollten die aber gar nichts wissen und meinten, die wollen uns haben und uns auch gerne sehen. (lacht)
CA: Und das bekommen sie auch.
Klose: Ja, das bekommen sie auch. (lacht) Ja, natürlich werden wir nicht ganz so auf die Kacke hauen, wie sonst. Wir werden jetzt nicht die härtesten Lieder auspacken. Mal schauen, wir werden uns etwas einfallen lassen, was passt.
CA: Also zwei Auftritte an einem Tag, meintest du?
Klose: Ja, das ist der erste Auftritt im Altenheim und dann fahren wir weiter in die Lähdener Grundschule, wo wir auch proben. Da ist nämlich ein Schulfest und die Kinder haben uns bestochen, dass wir da auftreten.

CA: Inwiefern bestochen?
Klose: Wir kamen eines Tages in den Proberaum. Da stand dann ein riesengroßes Plakat. Dort stand drauf: “Alle Kinder der Schule wünschen sich, dass Civil Courage auf dem Schulfest spielen.“.
CA: Oh cool.
Klose: Da war dann ein Pfeil nach unten, Bestechung anbei. Und dann stand da eine Kiste Bier.
CA: Eine Kiste Bier? Das hat bei der Entscheidungsfindung geholfen? (lacht)
Klose: Das hat gezogen.
CA: Was war das denn für eine Marke?
Klose: Bölkstoff (lacht laut)
CA: Bölkstoff? Werner Bier?
Klose: Werner Bier, ja.
CA: Nein, jetzt ernsthaft?
Klose: Ja, ernsthaft.
CA: Gibt es das eigentlich noch? Ist das nicht nur so ein Fanding damals gewesen?
Klose: Nein, das gibt es noch. Ja, so ein Bier, das kannst du aufploppen. Das heißt original Bölkstoff .
CA: Ich dachte, das gab es damals nur zu den Filmen zu kaufen.
Klose: Nö. das gibt es immer noch.
CA: Bei euch nur in der Gegend oder generell?
Klose: Nö. Ich kenn viele, die das trinken.
CA: Ich hab das noch nie im Laden gesehen.
Klose: Das war auch irgendwie aus meinen Augen verschwunden. Ich hab die Filme ja früher geliebt. Und dann haben wir das hier und da mal getrunken, weil es aber auch Kult war, und dann habe ich das, wie gesagt, auch aus den Augen verloren. Und dann habe ich irgendwie gesehen, das gibt es immer noch. Und das trinken sogar ganz viele Leute noch, die man so kennt.
CA: Habe ich auch noch nicht gewusst. Ist ja auch mal wieder was Neues.
Klose: Es gibt noch Bölkstoff. (lacht)
CA: Gibt es denn auch Bölkstoff auf eurem Schnick Schnack Festival?
Klose: Auf unserem Festival gibt es natürlich Borchert Bier.
CA: Da habt ihr ja auch mal einen Song und ein Musikvideo zu gemacht.
Klose: Ja, genau. Das ist unser Lieblingsbier. Als wir von den Schülern die Kiste Bölkstoff bekamen, konnten wir natürlich nicht “nein“ sagen. Wir haben uns total drüber gefreut. Das fällt nun alles auf einen Tag und da werden wir die beiden Konzerte spielen. Weil das ist doch super. Einmal früh nachmittags im Altenheim und am späten Nachmittag dann auf dem Schulhof.
CA: Das ist aber ein harter Kontrast, oder nicht?
Klose: lacht. Ja, das ist ein harter Kontrast, aber wir fanden das schon immer lustig. Irgendwo anders zu spielen, wo sonst keiner spielt.
CA: Die Fotos möchte ich sehen.
Klose: Die werden wir liefern.
CA: Oder auch als Video.
Klose: Ja, da werden wir sicher einiges filmen und zusammenschneiden.

CA: Gibt es sonst noch etwas Neues seit dem letzten Interview?
Klose: Wir haben letztens noch ein Lied für eine Football Mannschaft gemacht.
CA: Das ist der Song “We Are the U“?
Klose: Ja, genau. Also das kam so zu Stande, dass die Footballmannschaft bei unserer Aktion “No Racism Worldwide“ mitgemacht hatte. Ja und seitdem verstehen wir uns sehr gut. Und wir haben uns auch mal ein Spiel angeguckt, wo sie uns eingeladen hatten. Und dann hatten eigentlich beide Seiten die Idee. Ich hatte sofort die Idee, als die auf dem Feld eingelaufen sind. Und dann kam die Trainerin auf mich zu und sagte: “Du, Klose…sag mal…‘‘ und ich meinte: “Ich weiß genau, was du denkst. Ob wir ein Lied schreiben“ Sie so: “Genau.“ Und ich: “Ja klar. Auf jeden Fall.“ Dann habe ich eins geschrieben. Erstmal nur den Text, und dann hat sie mich in die Gruppe hinzugefügt, wo die ganzen Footballer drin sind. Und da habe ich den Text dann reingesetzt. Aber vorher hatte ich mir erstmal ein paar Infos eingeholt: So Leute, ich brauche mal ein paar Infots, was muss in dem Text vorkommen. Die meinten dann, es muss in dem Text auf jeden Fall “We are the U“ vorkommen. Wegen United.
CA: Wie heißt denn der Verein?
Klose: Emsland United. Die nennen sich “The U“. Ja, dann hab ich den Text geschrieben und der kam unheimlich gut an. Da waren dann 1000 Herzen in der Gruppe und alle fanden das gut. Und da habe ich gesagt: Ja, da sind wir schon mal auf dem richtigen Weg. Da fehlte nur noch die Musik. Als ich die dann auch fertig hatte, habe ich das unserer Band präsentiert und die fanden das auch sofort cool. Das ist allerdings nicht immer so. Manchmal sind die auch skeptisch. Aber ja, das passte einfach alles. Und dann haben wir das dann auch aufgenommen. Dann hat die Football Mannschaft das Tonstudio in Osnabrück bezahlt und da haben wir das dann aufgenommen. Wir haben die Mannschaft dann natürlich mit Kind und Kegel dazu eingeladen. Die Mannschaft hat dann im Chor mitgesungen und waren den ganzen Tag mit dabei und es war ein total schöner Tag.

CA: Sind das die Ausschnitte, die man auch im Video sieht, oder hat man die nochmal extra gefilmt?
Klose: Derjenige, der da die ganze Zeit gefilmt hatte, war deren Fotograf und der hat sicher noch etliche Sachen, die man nicht im Video sieht. Aber er hat das Wichtigste rausgeschnitten. Das ist nun deren offzielles Einlaufvideo. Das ist dafür gedacht, wenn die auf den Platz einlaufen . Die haben dann auch immer ihre Fahnen und auch Rauchbomben, in deren Farben dabei. Das sieht echt
spektakulär aus.
CA: Und das wird dann sofort eingespielt, wenn die dann kommen?
Klose: Das fängt ziemlich ruhig an und sobald das Lied erklingt laufen die dann auf den Platz und dann wird das immer heftiger. Dafür war das gedacht. Als Einlaufsong.
CA: Was bedeutet dir Punk bzw. Punk-Rock?
Klose: Ich trage das Lebensgefühl des Punks immer im Herzen. Das ist so ein Ding was man fühlen muss. Es ist nicht erklärbar. Habe zu dem Thema den Song Herz aus Gold geschrieben. Quasi mein Punk-Rrock Erklärungsversuch als Punk-Rock- Song. Tu was dir gefällt und mach dein Ding. Und Scheiss drauf ob man es Punkrock nennt oder nicht.
CA: Und wie sehen das die anderen in der Band?
Klose: Unser Sänger Zille, der ist genauso drauf wie ich. Er ist so ein kleiner Dorf-Punker. Ganz klar. Der hatte damals auch so einen Irokesen Schnitt und blaue Haare. In unserer Jugend, da gab es Zeiten, da waren wir Punks. Aber jetzt schon allein äußerlich schon nicht mehr und auch jetzt nicht mehr ganz so krass, wie früher. Als Punk hat man ja auch Ansichten, die man heute gar nicht mehr so vertreten kann. Ich auf jeden Fall nicht.
CA: Meinst du denn es gibt heutzutage noch Punks, oder denkst du das ist nur so eine Mode Erscheinung?
Klose: Ich kenn noch viele Punker und finde das auch nach wie vor okay. Ich komme da gut klar mit. Aber die Frage, ist das noch Punk oder nicht, oder sind die Toten Hosen noch Punk oder nicht… Ich finde das sollte jeder für sich selbst beantworten. Ich kann das nur für mich beantworten. Ich bin kein Punk. Der Rest ist mir ganz egal. Ob sich jemand als Punk fühlt oder nicht, das ist für mich okay.
CA: Und die anderen in der Band auch nicht?
Klose: Nein. Unser Schlagzeuger Merschi hat da noch nie was mit am Hut gehabt, der findet die Musik zwar auch geil, aber Merschi ist auch eher so ein Rocker. Er fährt Motorrad. Und unser Bassist Dr. Oste der hat immer so englischen Punk gehört, in Richtung NOFX. Aus diser Ecke kommt er eher. Ich glaube, der sieht sich auch nicht als Punk, sondern als ganz normaler Musiker. (lacht)
CA: Rocker?
Klose: Ja genau. Punk-Rocker. Kann man so sagen, wenn man will. Wir nennen es: “Working Class Punk-Rock mit Dr. Titel.“ Wir haben einen Dr. Titel, weil unser Bassist Dr. Oste heißt.
CA: Heißt er nur so, oder hat er wirklich einen Dr. Titel?
Klose: Das bleibt ein Mysterium.
CA: Okay, ich verstehe, das lassen wir mal offen.
CA: Was inspiriert euch zu euren Texten?
Klose: Das sind verschiedene Sachen, Das sind immer Dinge, die auch existieren und Sinn ergeben. Also ich schreibe zum Beispiel keine Songs über fiktive Sachen. Ich schreibe gerne Songs über unsere Kinder, über Bier, über den Fussballverein. Und es sollte kein Phrasengedräsche sein. Ich kenne da so ein paar Polit-Punk-Bands, die hauen eine Phrase nach der anderen raus, und am Ende vom Song weiß keiner mehr, was die damit überhaupt sagen wollen.
CA: Hast du Beispiele?
Klose: Nein, ich nenne lieber keine Beispiele. (lacht) Das ist ja nun meine Sichtweise. Ich mag sowas halt nicht, So ein Polit-Gedräsche. Ich finde halt solche Songs von den Ärzten und Toten Hosen toll, die Themen behandeln die einen mitnehmen und einem wichtig sind, wie Schrei nach Liebe, gegen Rechts und so. Und dann auf den Punkt gebracht ohne großes Geschwafel. Ich finde es gut, wenn Leute etwas auf den Punkt bringen.
CA: Ohne großen Schnick Schnack.
Klose: Genau, ohne großen Schnick Schnack.
CA: Kommt daher der Name des Schnick Schnack Festivals?
Klose: (lacht) Da frag besser mal Zille danach, der kann dir das besser beantworten.
CA: Okay, das werde ich machen. (Siehe kommendes Interview)
CA: Wie entsteht bei euch ein neuer Song. Wer schreibt die Texte und wer die Melodien?
Klose: Bei uns ist das meistens so, dass ich 80 Prozent der Songs schreibe und den Rest schreibt unser Bassist Dr. Oste. Man macht den Song komplett fertig, setzt sich in den Proberaum und stellt den Song dann vor. Das hat sich bei uns als einfachste Variante erwiesen. Es packt aber natürlich jeder seine eigenen Ideen noch mit hinzu. Zille singt das dann so, wie er das möchte, Merschi trommelt
so, wie er das will. Da kann ich nicht groß sagen, ja das machen wir anders. Ich erkläre, wie ich mir das vorstelle, ob es schnell oder langsam sein soll und dann prügeln wir drauf los. Bis die irgendwann sagen: Ja, so ist das gut.
CA: Dauert das lange bis jemand sagt: Ja, so ist das gut, oder experimentiert ihr da länger?
Klose: Ich würde sagen, mal so mal so. Manchmal flutscht das. Man kann so sagen, die Texte, die Dr. Oste schreibt, die flutschen schneller. Der schreibt kurze, knackige Songs. Meine sind meistens schon abstrakt, so dass wir etwas kürzen oder weglassen müssen. Aber das macht es am Ende auch aus, dass nicht alle gleich sind nicht alle gleich klingen. Nicht, dass einer nur alles alleine schreibt. Wenn Dr. Oste mit einem Song ankommt, dann freue ich mich immer. Das ist saucool.
Eins muss ich noch hinzufügen: Ganz wichtig : Zille ist meistens der Ideengeber für Songs. Der kommt oft an und sagt: Hey Klose, ich hab hier dies und das.
Und der sagt sann, schreib mal das und das….
Oder er darf dann lesen, was ich schon für Ideen habe und dann ergänzt er das. Das war schon oft so.
CA: Wie organisiert ihr das Schnick Schnack Festival?
Klose: Ja, das organisieren wir von der Band aus. Natürlich mit einem Team, das wir zusammen stellen. Aus unseren Freunden, unseren Söhnen und Töchtern. Die helfen uns dann tatkräftig mit. Und mit unserer Stammkneipe und unserem Wirt und Wirtin Pinky und Marlies. Ohne die würde das gar nicht laufen, weil die haben das Grundstück, die Kneipe und die Ausschankgenehmigung. Das machen wir schon eine Weile recht professionell im Team.
CA: Jeder hat dort seinen Part?
Klose: Das sowieso, ja.
CA: Ist das eine große Mannschaft an Leuten, die das organisiert?
Klose: Die Hauptorganisatoren sind gar nicht so viele. Da sind wir genau fünf Leute. Die Leute die da mithelfen, das ist schon ein größeres Team.
CA: Was erwartet das Publikum beim diesjährigen Festival?
Klose: Ja, so einiges. Dort wird erstmal das beste Bier der Welt ausgeschenkt. Unser Lieblingsbier. Borchert Bier. Da haben wir ja auch schon mal ein Lied drüber geschrieben und wir haben auf deren Jubiläum gespielt. Und die haben uns zu unserem Jubiläum Bier geschenkt. Und Rosche, ein emsländischer Korn. Der kommt aus Haselünne. Dort wird der gemacht. Die Firma Rosche unterstützt uns zudem auch. Das erwartet zum einen die Leute und für Essen ist natürlich auch gesorgt.
CA: Gibt es Foodtrucks?
Klose: Ja, wir haben jemanden, der das jedes Jahr macht. Heiner Uchtmann heißt der. Der bringt dann sein Team mit. Da gibt es dann vom Kotelett bis Pommes alles Mögliche.
CA: Und es gibt natürlich auch alkoholfreie Getränke.
Klose: Die gibt es auch. Und bei der Bandauswahl ist wirklich alles dabei. Richtig grandios. Von richtig Death-Metal bis hin zu Rock und Punk.
CA: Wie kommt ihr eigentlich zum Line-up? Kommen die Bands auf euch zu oder schreibt ihr die Bands an?
Klose: Wir werden mittlerweile natürlich auch ganz oft angeschrieben. Es ist mal so, mal so. Die meisten Bands, die wir buchen, fragen wir an. Es sei denn, die haben uns vorher schon mal angefragt. Aber es kommt auch oft vor, dass wir angefragt werden und wir dann sagen: Okay klar, die Band gefällt uns so gut. Cool.
CA: Wer spielt denn zum Beispiel alles dieses Jahr auf dem Schnick Schnack Festival?
Klose: Als Headliner kommen J.B.O. Dann Die Dorks, The Idiots, Megalizz, Riot At The Mooshinebar, Sloppy Joe’s und natürlich wir. Dort treten sehr geile Bands auf, wie zum Beispiel auch die Death -Metal Band Home Reared Meat. Die haben einfach erzählt, dass die bei uns spielen. (lacht)
CA: Einfach so?
Klose: Über Umwege wurde das an uns herangetragen. Home Reared Meat spielt bei euch. Und dann habe ich die angefragt, ob das deren ernst sei und die meinten: Ja. Ich habe dann gesagt: Okay, dann ist das so. Wir haben da kurz darüber geschnackt innerhalb des Teams und wir fanden die so krass, dass die unbedingt bei uns spielen müssen.
CA: Gibt es denn irgendwelche Kriterien, die Bands erfüllen müssen, um bei euch auf dem Festival spielen zu dürfen? Eventuell Genre-maßig?
Klose: Wenn ich ehrlich bin, haben wir da gar keine Schranken gesetzt. Aber natürlich spielt bei uns nur alles, was rockt. Eher kein Deutsch-Rock, weil das hört bei uns kein Mensch. Eher Punk-Rock, Metal und sowas.
CA: Gibt es bei euch euch dieses Jahr wieder einen Tätowierer?
Klose: Ja, diesmal wird ein Tätowierer dabei sein, der nicht nur die Ärsche tätowiert, sondern auch andere Körperteile. (lacht)
CA: Ist dieses Jahr denn wieder euer Fan ‚mit dem nackten Arsch‘ dabei?
Klose: Es ist sogar ein neuer nackter Arsch dabei. Der ist da mega stolz drauf. Der heißt Chambers. Auf jeden Fall, will er unbedingt seinen Arsch tätowiert haben.
CA: Aber ‚der nackte Arsch‘ vom vorherigen Jahr ist doch auch mit dabei?
Klose: Ja, der läuft da sicher auch rum. Das ist verdammt lustig, dass dort ein ‚alter Arsch‘ und ein ’neuer Arsch‘ herumrennen. (lacht)
CA: (lacht) Klose: Das mit dem Arsch tätowieren war auch gar nicht unsere Idee. Das war die Idee von dem anderen Tätowierer und dem ‚ersten Arsch‘. Die wollten das unbedingt machen und haben das dann gemacht. Das hat dann so viel Aufsehen erregt, dass jetzt ein ‚anderer Arsch‘ hingehalten wird. Der Tätowierer wird dort seinen eigenen Stand haben und den Leuten alles tätowieren, was sie wollen. Das Schnick Schnack Festival Logo gibt es sicher auch vergünstigt.
CA: Habt ihr selbst denn schon so ein Schnick Schnack Logo tätowiert bekommen?
Klose: Ja, wir alle und auch Knüppi.
CA: Wer ist denn Knüppi?
Klose: Knüppi ist unser Merchandiser.
CA: Findest du, dass es ein Überangebot an Festivals gibt?
Klose: Das ist ein interessanter Punkt. Ich finde, es ist mittlerweile wirklich schwierig ein Festival zu organisieren. Weil wirklich jeder meint, er müsse ein Festival machen. Das ist grundsätzlich auch jedem sein gutes Recht. Aber es ist wirklich so, mittlerweile hat jedes zweite Dorf ein Festival und wie viele Leute stampfen derzeit ein Festival aus dem Boden. Das ist einerseits richtig geil, dass es so viel gibt, aber das ist natürlich auch schlecht für jedes einzelne Festival. Es gibt schon ein Überangebot, würde ich schon fast sagen. Wir merken das schon, dass es gar nicht mehr so einfach ist, da ein Festival auszuverkaufen. Da muss man schon richtig Gas geben.
CA: Aber es ist schon ausverkauft, oder?
Klose: Wir denken, noch ein zwei Wochen, dann ist es ausverkauft. (Anmerkung: Interview ist vom 21. Mai 2024)
Aber es ist nicht einfach und es ist auch für andere Festivals nicht einfach. Weil alleine bei uns in der Gegend hier im Emsland gibt es sauviele Festivals. Also richtig viele.
CA: Laufen denn auch welche parallel?
Klose: Das weiß ich gar nicht. Es sind aber auch wirklich geile Festivals dabei, wo wir uns auch gegenseitig unterstützen und so weiter. Jeder hat seine Daseinsberechtigung. Es ist halt für den Einzelnen schwierig, da es so viele geworden sind. Dann gibt es noch die ganz Großen. Heutzutage meint jeder Arsch, er muss nach Wacken. Manche bleiben auch zu Hause, die da früher immer hingegangen sind. Es ist nicht mehr so, wie es früher einmal war. Nur noch Kommerz und viel zu teuer.
CA: Hat sich eventuell noch etwas verändert? Eventuell in den Bestimmungen?
Klose: Ja, man hat viele Auflagen zu erfüllen, aber da ist das Gute, dass wir mit der Gemeinde zusammenarbeiten. Das ist eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Das ist wirklich toll. Dass das auch mit der Straße klappt, den Straßenschildern, und so weiter. Da werden uns keine Steine in den Weg gelegt.
CA: Das ist echt super.
Klose: Ja, das ist echt toll.
CA: Ihr habt J.B.O als Headliner. Wie habt ihr euch kennen gelernt?
Klose: Tatsächlich war es so, dass als die erste bekanntere CD “Explizite Lyrik“ herauskam, das hier das totale J.B.O. Fieber bei uns ausgebrochen ist. Wir waren schon immer begeisterte J.B.O. Fans, haben die schon immer verfolgt. Es war von uns als Band schon immer mal ein Traum mit J.B.O. zusammen zu spielen. Wir hatten auch einige Konzerte von J.B.O besucht. Und irgendwann in 2019
haben wir J.B.O. eingeladen. Wir haben damals noch mit einer Firma zusammen gearbeitet, die das ermöglicht hat. Zu der Zeit hätten wir uns das gar nicht leisten können. Und wir hatten uns da erst gar nicht rangetraut, denn das ist ja schon etwas größere Nummer. Da ist es dann schon schwierig als ein kleiner Festivalveranstalter solch eine Band zu buchen. Da muss man schon tief in die
Tasche greifen. Das konnten wir nicht und diese Firma sagte damals: Wir machen das! Das war saucool und seitdem kennen wir uns. Und unser Festival ist ja Frühshoppen. Also es ist kein normales Festival. Das ist schon komplett
etwas anderes, weil wenn man mal im Emsland Frühshoppen mitgemacht hat, egal was für ein Frühshoppen…der hat es in sich. Und das ist schon hart. Das fanden J.B.O zu cool, die wollten auch von sich aus unbedingt wiederkommen.
CA: Was ist denn da der Unterschied?
Klose: Bei uns ist morgens um 10 Uhr morgens Einlass. Und das ist in der Rockszene im Emsland schoneinmal einzigartig. Weil das macht sonst keiner. Ab 11 Uhr spielt schon die erste Band. Das geht dann den ganzen Tag. Und der Fokus ist auf den Tag gelegt und nicht auf den Abend. Abends ab 20 Uhr bis 21 Uhr klingt das alles so langsam aus.
CA: Am Ende spielt natürlich der Headliner.
Klose: Am Ende spielt der Headliner. Ganz klar. Aber das muss man bis dahin erstmal durchhalten. (lacht)
CA: Gibt es auch welche, die das nicht durchhalten?
Klose: Ja, das gibt es auch. Frühshoppen ist auf jeden Fall anders, als ein normales Konzert. Das haben auch schon Leute gesagt, die da waren. Das kann man nicht miteinander vergleichen.
CA: Da gibt es doch sicher auch Merchandise Stände?
Klose: Ja klar, man kann T -Shirts kaufen und jede Band wird dort ihr Merchandise auslegen. Es gibt auch Autogrammstunden.
CA: Zwischen durch oder vor dem Festival?
Klose: Das ist ja morgens, also vorher geht es nicht. Jede Band, die da kommt, hat die Möglichkeit ihren Merchandise-Stand aufzubauen und dann sitzen die dort in der Regel ein bis drei Stunden und verkaufen ihre Sachen. Meistens bauen die den Stand eine Stunde vor ihrem Auftritt auf und eine Stunde nach dem Auftritt wieder ab.
CA: Seit einiger Zeit hast du eine neue Gitarre. Bitte erzähl etwas darüber.
Klose: Die nenne ich meine Schnick Schnack Gitarre, weil ich meinem besten Kumpel immer in den Ohren lag, dass ich nur eine vernünftige Gitarre habe. Ich habe zwar viele Gitarren, aber nur eine richtige Vernünftige, die auch live immer nutzen kann. Und immer dann, wenn mir mal eine Saite gerissen ist, musste ich auf eine andere Gitarre zurückgreifen. Und die waren halt nicht so hochwertig. Das können viele Gitarristen nachfühlen. Mein Kumpel sagte dann immer: “Kauf dir doch mal eine Vernünftige.“ Das macht man nicht mal einfach so eben. Das war aber halt einfach nicht drin. Ich konnte mir nicht mal eben für 2000 Euro eine neue Gitarre kaufen. Also hin und her und her und hin. Dann hatte mein bester Kumpel Knüppi das mitbekommen und hatte dann bei einer Firma, die auch unser Schnick Schnack Festival unterstützen wollte, angefragt. Wie sieht das aus, wollt ihr uns vielleicht so unterstützen, dass wir Klose eine neue Gitarre kaufen. Dann hat er noch alle möglichen Freunde und Bekannte, die mich kennen, gefragt, ob die nicht noch etwas dazu geben wollen. Und so hatte er irgendwann die Summe zusammen. Dann hat er mir gesagt: “Du, bestell dir mal die Gitarre, hier ist das Geld.“. Ja so war das.

CA: Was hast du dann genau für eine Gitarre gekauft?
Klose: Das ist eine Schecter E-1 FRS Special Edition TPB Gitarre. So etwas erlebt man natürlich nicht jeden Tag, dass die Fans und Freunde eine Gitarre schenken. Das war großartig.
CA: Wie oft benutzt du die Gitarre jetzt? Sicher sehr häufig, nehme ich an?
Klose: Tätsächlich spiele ich die immer, wenn ich für mich alleine bin und live spiele ich immer auf meiner alten Gitarre. Aber das wird sich wahrscheinlich bald ändern, weil man muss sich da wirklich mit vertraut machen. Wenn man 20 Jahre lang mit einer Hauptgitarre auf der Bühne spielt, dann ist es schwierig sich an eine andere zu gewöhnen. Aber das läuft. Das kriegen wir hin. (lacht)
CA: Welche Gitarren und Gitarren-Verstärker benutzt du privat, im Studio und auf der Bühne? Welche haben sich als die Besten rausgestellt und warum?
Klose: Bei mir ist das so… Obwohl wir ja eine Art Punk-Rock machen, stehe ich auch total auf Heavy Metal. Deswegen wollte ich immer auch einen Heavy Metal Sound haben. Und ich habe diverse Sachen ausprobiert. Ich bin mit Marshall angefangen, dann habe ich einen Black Star Verstärker gekauft. So ein Top-Teil. Das war auch saugeil. Bis wir dann in unserem Lieblingstonstudio waren.
In Rhaudafehn. Da habe ich meinen neuen Black Star Verstärker reingeschleppt und dann meinte der Studiomeister Jörg Uken: Klose, du kommst hier an mit einem klapprigen Fahrrad, willst du nicht mal den Ferrari ausprobieren?“ (lacht) Ich sah mich in meiner Ehre gekränkt und meinte: “Laber nicht so einen Scheiß. Ich habe meinen eigenen Kram dabei. Black Star, das beste auf der Welt.“ Und er sagte daraufhin:“ Ich glaube nicht, Herr Klose.“ Ich dann: “Komm ist gut.“ Und habe dann widerwillig gesagt: Komm ich probiere den mal aus. Hab dann mein Kabel in den Eddie van Halen 5150 reingesteckt, einen Akkord angechlagen und habe dann zu meinem Sohn Justus gesagt, der dabei war: Bring mal meinen Scheiß Verstärker hier raus. (lacht) Dann habe ich natürlich über den Van Halen Verstärker aufgenommen, weil der genau den Sound hat, den ich mir immer gewünscht habe. Und dann habe ich mir ein paar Monate später einen Van Halen Verstärker gekauft. Es ging nicht anders. Manche Sachen, muss man einfach tun. (lacht)
Sonst spiele ich gerne auf meiner Gibson Gitarre. Und die Schecter Gitarre habe ich ja nun dazu bekommen. Das sind nun meine zwei Hauptgitarren. Es muss immer ein bißchen nach Metal klingen und fertig.
CA: Also die spielst du privat und auf der Bühne?
Klose: Ja, genau.

CA: Ihr habt zusammen den Song Amy aufgenommen. Welche Botschaft steckt dahinter?
Klose: Bekannte von uns haben ihr Kind verloren. Das war so traurig die Leidensgeschichte zu hören. Das ging einem total Nahe. Und dann habe ich irgendwann mal gesagt: Ich schreibe damal ein Lied zu. Und die Familie fand das dann natürlich auch super. Ich dachte mir dann: Au, was hast du da jetzt versprochen? Das ist eine ganz schön harte Aufgabe. Dann habe ich mich hingesetzt und einen Text geschrieben. Den habe ein bißchen allgemeiner gehalten. Also jetzt nicht genau auf das Kind bezogen, weil das war mir zu krass. Aber es ist schon aus der Idee entstanden. Die Familie fand den Text auch super. Dann fehlte nur noch die Musik, die dann auch irgendwann da war und dann haben wir das aufgenommen. Das ist richtig gut geworden. Das Lied heißt Amy, so hieß nämlich auch das Kind. Die Familie wollte das so, denn ich wusste nicht, wie ich das Lied nennen sollte. Und die haben dann gesagt, das darf so heißen.
CA: Kommt das Lied auch mit auf ein Album mit drauf oder ist es explizit “nur“ für die Familie aufgenommen worden?
Klose: Nein, das ist ein Lied über Verlust im Allgemeinen. Das muss man dazu sagen. Dieses soll vielen Menschen Trost spenden, die in der gleichen Situation sind. Es ist ein bißchen Allgeminer geschrieben, als die Idee eigentlich ursprünglich war. Den Song haben wir aufgenommen und jetzt werden wir ein Musikvideo dazu drehen.
CA: Da gibt es auch noch ein Video zu?
Klose: Ja, weil wir festgestellt haben, dass es doch besser geworden ist, als wir gedacht haben. Da haben wir uns gefragt: Was machen wir jetzt? Wenn wir das einfach nur veröffentlichen, dann hat man das veröffentlicht und dann war es das. Da waren wir uns schnell einig, dass das Lied etwas mehr verdient. Wir haben dann gesagt, dann machen wir da ein Musikvideo zu, dann ist es für die Ewigkeit festgehalten. Somit kann man es auf YouTube veröffentlichen und dann ist es da.
CA: Wann kann man das Musikvideo erwarten?
Klose: Das ist schwierig. Unser Videoteam hat derzeit viel zu tun. Ich würde eher sagen so gegen Ende des Sommers.
CA: Gibt es da schon eine genaue Vorstellung, wie das Video aussehen soll?
Klose: Da ist unser Sänger Zille immer einer unseren besten Ideengeber und der hat schon das Musikvideo im Kopf. Der weiß genau, was er will und ist mit dem Videoteam schon in Verbindung. Da können sich die Leute drauf freuen. Weil es, wie man sich vorstellen kann, ein ganz schwieriges Thema ist und da kann man nicht einfach hingehen und so ein Heidideidi Video machen und da rumlaufen,
wie sonst. Das wird schwierig.
CA: Du hast ein neues exklusives Video für Angrabyte Journalism in Planung. Darf man schon mehr erfahren?
Klose: (Lacht) Wie Du weißt, das letzte Video habe ich mir auch so aus den Ärmeln geschüttelt. Ich habe es einfach gemacht.
CA: Das war aber cool. Da waren ja so einige Kracher bei.
Klose: Ich habe mir jetzt gedacht, weil es echt so cool war…. Ich fand das selber witzig. Ich hab das mit dem Handy aufgenommen und ich hab mir das nachher angeguckt und ich habe mich selber weggeschmissen vor lachen. Über den Scheiß, den ich da gelabert habe und auch die anderen. Das passte alles so super.
CA: Das Video hat auch schon über 1349 Aufrufe. (Stand 21. Mai 2024)
Klose: Ja siehste, das ist auch schon was wert. Ich hab gedacht, dass man da vielleicht ansetzt. Ich habe da ja nur den Proberaum gezeigt. Vielleicht fangen wir jetzt mal mit der Schule an, da sind auch noch ein paar Sachen, die total interessant sind.
Wir haben noch längst nicht alles gezeigt. Ich habe bestimmt noch ein paar Sachen da, auf die wir eingehen können. (lacht)
CA:Mir ist aufgefallen, umso öfter man das Video guckt, umso mehr fällt einem auf.
Klose: (Lacht)
CA: Nichts davon ist einstudiert gewesen. Deshalb ist es so cool. Klose: Genau. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ist das immer unser Motto. Wir hassen es, wenn man Videos aufnehmen muss, wo man etwas einstudieren muss. Muss man ja öfters mal. Da haben wir am Ende kein Problem mit, aber das ist immer ein bisschen doof. Geiler finden wir: Einfach ganz spontan. Einfach aus den Ärmeln schütteln.
CA: Und die anderen wussten auch gar nicht, dass du anfängst zu filmen?
Man muss dazu sagen, bei uns geht das meistens alles so schnell, dass der andere gar nicht mitbekomment, was der andere da plant. (lacht) Wir hoffen, dass wir sowas noch mal hinkriegen.
CA: Eine Fortsetzung des ersten Videos.
Klose: Ja genau. (lacht) Vielleicht haben wir ja Glück und wir haben Gäste da beim Proben.
CA:Auch mal bekannte Bands?
Klose: Ja klar. Befreundete Bands. Wir haben schon viel Besuch gehabt.
CA: Sao Patrol auch?
Klose: Ja, die natürlich auch.
CA: Sind die da auch noch am Proben?
Klose: Die waren nur in der Zeit bei uns am Proben, als wir einen Song zusammen gemacht haben.
CA: Was hältst du denn von der jetzigen politischen Lage? Deutschlandweit oder auch weltweit?
Klose: Weltweit kann ich gar nichts groß zu sagen und hätte ich auch gar nicht zu sagen. Und ich bin auch politisch da nicht ganz so gut informiert. Aber es ist im Moment alles schwierig. Mir fällt auf, dass immer mehr rechtsangehauchte Leute behaupten: Nein, wir sind nicht rechts. Immer alles unter dem Deckmantel der Demokratie. Wie die AfD- *zensiert* das gerne machen. Auf jeden Fall fällt mir auf, dass das was die machen purer Populismus ist. Die erzählen den Leuten etwas, was sie niemals einhalten können. Zum Beispiel so ein Schwachsinn wie, wir wollen die DM wieder haben und manche dann sagen: Oh ja, ich will die auch wieder haben. Das war so toll. Purer Populismus. Oder wenn du Wahlplakate liest, wo dann drauf steht : Deutschland zuerst. Zuerst unser Land. Dann tun
die so, als ob andere Parteien das nicht so sehen. Ich denke doch mal, dass jede oder fast jede Partei das beste für das Land will. Hoffe ich zumindest. Ich glaube aber, bei der AfD ist das anders. Die tun so und schreiben sich das auf ihre Fahne, als ob sie die großen Deutschlandretter sind, aber meiner Meinung nach sind das die größten Verräter, die wir überhaupt haben können.
CA: Darf ich das so schreiben?
Klose: Das MUSST du sogar zu schreiben. Ich finde, das muss man ganz klar so sagen, Wenn man sich manchmal anhört, was die so von sich geben. Das ist manchmal eindeutig *Zensiert*-Gequatsche. Das sind Floskeln, die kennt man aus Hitlers Zeiten. Es gibt auch noch viele andere Parteien, wo es so ist, aber keine ist so im Aufwind und ist so im Gerede. Und das wird auch noch staatlich gefördert. Das muss man sich mal vor Augen halten. Viele Menschen machen sich das einfach. Hier die, die haben den besten Lösungsvorschlag. So ist das aber leider nicht in der Politik. Man kann da nicht einfach hingehen und von heute auf morgen
alles ändern.
Oh jetzt kommt Ozzy wieder ins Spiel. (Klose spielt nebenbei mit Ozzy Fußball)
CA: Ozzy möchte halt gern ins Interview. (lacht)
Klose: Ozzy möchtest du etwas sagen? Nein, der hat anscheinend gerade keine Lust zum Reden.

Klose: Auf jeden Fall finde ich die politische Lage schwierig. So, wie es im Moment ist. Ich glaube, man müsste sich gegenseitig wieder mehr zuhören. Und ich schließe auch mich da mit ein. Man müsse sich auch mehr politisch informieren. Ich kann da nur oberflächlich von reden. Deswegen gehe ich da auch nicht so drauf ein. Wenn man von etwas redet, muss man auch Ahnung davon haben.
Ich habe mir vorgenommen mich über Parteien zu informieren, die ich eventuell in Erwägung ziehe. Das kann ich auch nur jedem empfehlen. Jeder, der wählen gehen will, sollte sich vorher informieren. Das ist immer besser. Und ganz wichtig: Auch wählen gehen. Es gibt sehr viele Menschen, die ich kenne, die sagen: Nein, kein Bock. Und die wollen da nichts von wissen. Man müsste sich ja anstrengen und da hingehen und sich auch informieren.
CA: Und es gibt auch Menschen, die sagen, das bringt sowieso nichts.
Klose: Oder auch so, genau. Dann spielt man ja den rechten Idioten wieder in die Karten.
CA: Ja, genau. Oder Frustwähler….
Klose: Ja, genau. Frustwähler, die sind es.
Man bekommt in den Medien auch immer nur so Fetzen mit. Oder vom Nachbarn der rüber kommt. Und wenn man sich dadurch allein seine Meinung bildet, wird es schwierig.
Ich kann den Leuten nur raten wählen zu gehen. Und was ich ganz sicher sagen kann ist, dass man keine rechten Parteien wählen sollte. Weil, die machen es nur noch schlimmer. Das war noch nie gut. Wer bis drei zählen kann, der müsste es eigentlich schnallen.
Man müsste doch eigentlich als Mensch jeden anderen Menschen akzeptieren. Egal, welche Religion jemand zum Beispiel hat etc. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man auf Menschen zugeht, kannst du fast mit jedem quatschen. Egal, woher die kommen. Wenn du denen ein Lächeln schenkst und Respekt entgegen bringst, dann bekommst du in den meisten Fällen genau das gleiche
zurück. Und Arschlöcher gibt es überall. Da muss man sich auch nichts vormachen. Wir sind alle gleich und wer das nicht schnallt, der hat das Problem.
CA: Das ist ein schönes Schlusswort.
Ich bedanke mich für deine Zeit und das Interview.
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